Wir brauchen es, gehört zu werden 


Eine gute Kommunikation ist essentiell für gute Beziehungen, das wissen wir alle. Jede*r hat schon mal Workshops besucht oder Bücher darüber gelesen, wie man sich wertschätzend, gewaltfrei, schlagfertig, professionell etc. mitteilt. Aber wie steht es um die leisere Seite der Kommunikation: Wie geht gutes Zuhören? 

Wir Menschen sind ultrasoziale Wesen und haben das tiefe Bedürfnis, uns mitzuteilen und wollen damit beim anderen landen. Wir wollen von unserem Gegenüber verstanden, vielmehr sogar auch gefühlt werden. In uns entsteht dann ein tiefes Gefühl von Wohlsein, Sicherheit und Verbundenheit. 

Wenn wir nicht gehört werden, wiederholen wir uns, unterbrechen andere und werden laut. Mit der Zeit fühlen wir uns frustriert und werden ärgerlich. Manchmal hüllen wir uns ins Schweigen und ziehen uns zurück. Das passiert auf individueller wie auch auf gesellschaftlicher Ebene. Derzeit fühlen sich ganze Menschengruppen nicht mehr gehört und empfinden sich als abgehängt, was zur Verschärfung von sozialen Problemen führt. 

Wir brauchen dringend eine Kultur des wertschätzenden Zuhörens.



Der Zauber des Zuhörens

Eine Meisterin des Zuhörens war Momo, aus dem gleichnamigen Buch von Michael Ende. 

„Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte, nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an und der Betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten. Sie konnte so zuhören, dass rastlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden. .“

Diese Art des Zuhörens hat etwas Magisches. Momo hört nicht nur mit ihrem Verstand zu und versucht das Inhaltliche zu verstehen. Mit ihrem Herzen, mit ihrem Körper und mit ihrem ganzen Wesen verkörpert sie das Zuhören. Auf diese Weise gehört, gefühlt und wahrgenommen zu werden, verändert Menschen.

"Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht ankommt und der ebenso schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte alles das der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war. So konnte Momo zuhören! “

Wenn ich mich beim Zuhören auf mein Gegenüber einstimme, entsteht zwischen  ein Resonanzraum zwischen uns: Ich schwinge mit dir mit - du spürst es, dass ich mit dir mitschwinge - ich nehme es wahr, das du das spürst etc. 

Eine wunderbare Verbindung kann entstehen.



Zuhör-Workshops

Wir haben alle die Fähigkeit wie Momo zuzuhören, davon bin ich überzeugt. In meinen Workshops möchte ich Menschen zeigen, wie wir diese Kompetenzen in uns wiederentdecken und die Hindernisse aus dem Weg räumen können. 

Wie befassen uns mit den verschiedenen Ebenen des Zuhörens:

  • mir selbst zuhören
  • anderen zuhören
  • der Welt zuhören
  • unserer Essenz zuhören


Was Sie erwartet 


  • Kurze Achtsamkeits- und Meditationsübungen, um im Hier & Jetzt zu landen
  • Neue Inhalte in jedem Workshop, wie Zuhören die Beziehung zu einem selbst und zu den Mitmenschen verbessert
  • Der Input ist auf anschaulichen Flipcharts dargestellt, von denen ich im Anschluss Kopien versende
  • Übungen um offenes, bewertungsfreies und zugewandtes Zuzuhören zu lernen
  • Erleben, wie es sich anfühlt, wenn einem jemand mit voller Aufmerksamkeit, ohne Unterbrechung, ohne Urteile und ohne Ratschläge zuhört
  • Sicherer Raum und Zeit, die eigenen Erfahrungen für sich zu reflektieren und ggf. mit der Gruppe zu teilen



Organisatorisches, Preis und Anmeldung

Wenn Sie Interesse an dem Workshop haben, sich anmelden möchten oder Fragen haben, schicken Sie mir bitte eine Email.

Kontakt: beziehungsorientierte-beratung@posteo.de

Ort: 
Großer Gemeinschaftsraum der WagnisART
Fritz-Winter-Straße 12
80807 München

Preis: Unkostenbeitrag nach eigener Einschätzung und Möglichkeiten (Richtwert 20-60€) -  aber die Teilnahme soll nicht am Geld scheitern.

Maximal 12. Teilnehmer*innen


Aktuelle Angebote


Durch innere Klarheit zu stimmigen Entscheidungen

Zuhörworkshop am 10.Oktober 2025, 16-20 Uhr


Duch innere Klarheit zu stimmigen Entscheidungen
Zuhörworkshop Flyer - Oktober 25.pdf (436.6KB)
Duch innere Klarheit zu stimmigen Entscheidungen
Zuhörworkshop Flyer - Oktober 25.pdf (436.6KB)

Schwerpunkte

  • Das Phänomen von Resonanz (Hartmut Rosa)
  • Einstimmung auf sich selbst und auf andere durch Resonanz
  • Klarheit durch inneren Einklang 
  • Wege aus einem Dilemma
  • Stimmige Entscheidungen treffen
  • Erleben von Sinn und Sinnhaftigkeit


Manchmal will unser Kopf was anderes als der Bauch - oder wir stecken in einem Dilemma fest und kommen einfach nicht weiter. Wir fühlen uns dann innerlich zerrissen und sind handlungsunfähig. Wie kommen wir aus einem solchen Zustand heraus?

Offenes, zugewandtes Zuhören hilft uns, dass wir uns auf uns selbst einstimmen, und die verschiedenen inneren „Stimmen“ können in Einklang kommen. Das schafft Klarheit und eine innere Ausrichtung.

Unsere innewohnende Kraft und Intelligenz, stehen uns dann gebündelt, in ihrer Fülle zur Verfügung. So können wir stimmige Entscheidungen treffen und uns mit unserer Kraft verbinden. Und auch mehr Sinn und Sinnhaftigkeit im Leben erleben, wonach wir uns alle sehnen.




Raus aus den Stressmustern 

Zuhörworkshop am 21.November 2025, 16-20 Uhr


Schwerpunkte

  • Polyvagal Theorie: Wie das autonome Nervensystem unsere Wahrnehmung von Sicherheit steuert
  • Automatische Stressmuster: Fight-, Flight- und Freeze-Reaktionen
  • Kontakt- oder Schutz-Modus 
  • Möglichkeiten für Selbstregulation 

Es gibt Situationen, die uns in sekundenschnelle in den Stress jagen. Es ist unser Nervensystem, der unsere Wahrnehmung und unsere Reaktionen unbewusst steuert und anhand von kleinsten Signalen entscheidet, ob wir uns in einer Situation sicher fühlen können und bereit für Kontakt und Verbindung sind. Oder es löst blitzschnell eine der automatischen Stressreaktion aus.

Wenn wir die Signale unseres Nervensystems kennen, können wir wahrnehmen in welchem Zustand es sich befindet: will es sich schützen oder ist bereit für Verbindung. Zuhören können wir nur, wenn wir sich unser Nervensystem beruhigt hat und im Kontakt-Modus befindet.

Die Reaktionen unseres Nervensystems können wir nicht bewusst steuern aber wir können Methoden lernen, wie wir wieder in eine Ausgeglichenheit kommen. Das hilft uns, aus der Stressspirale auszusteigen und wieder kontaktfähig zu sein.



Der Weg von der Selbstkritik zu mehr Lebendigkeit

Zuhörworkshop 16. Januar 2026, 16-20 Uhr



Schwerpunkte

  • Wie Selbstkritik / toxische Scham  unsere Weiterentwicklung behindert
  • Das Verständnis von Scham als intelligente Überlebensstrategien aus der Vergangenheit (NARM)
  • Die Transformationskraft vom tiefen Zuhören


Hinweis: Ziel dieses Workshops ist, unsere Schamstrategien zu verstehen und ihre Wirkweise zu erforschen, damit sie uns nicht so stark im Griff hat. Es wird nicht erwartet, dass man die eigene Schamhülle zu lüften und erzählt worüber man sich schämt.

Tief in uns, kaum greifbar, schlummert manchmal das Gefühl, dass wir so, wie wir sind, nicht in Ordnung sind. Es gibt Anteile in uns, die wir vor anderen - und oft auch von uns selbst - am liebsten verstecken würden. Wenn davon doch was ans Tageslicht kommt, läuft es uns kalt den Rücken runter, wir empfinden verzehrende, destruktive Scham.

Toxische Scham ist nicht objektiv und - auch wenn wir es nicht glauben können - hat sie wenig mit uns zu tun. Sie ist eine gelernte Strategie, um Teile von uns zu unterdrücken, die von unseren Bezugspersonen nicht erwünscht waren. "Wo habe ich es gelernt, mich hierfür zu schämen?" - ist eine gute Frage für eine erste Erforschung.

Die Anerkennung aller unserer innerer Anteile und ihre schrittweise Integration ist der Voraussetzung für die innere Heilung, für unsere Ganzheit. Sie ist auch der Weg zurück zu unserer Spontaneität und zu fließender Lebenskraft. 




Vergangene Workshops




Fragen und Antworten








Wenn Sie noch weitere Fragen haben, setzen Sie sich mit mir in Verbindung: beziehungsorientierte-beratung@posteo.de